Der Frauenchor Stommeln gab im Köster-Saal ein Konzert
Als Gast war der Männergesangverein PiusColonia dabei. Beide Chöre werden geleitet von Johannes Klütsch, der sie an diesem Abend abwechslend dirigierte.
Für sein Jahreskonzert hatte der Frauenchor Stommeln bekannte klassische Chorsätze und populäre Lieder einstudiert.
Pulheim – Die Dramaturgie stimmte: Etwa 80 Sängerinnen und Sänger waren auf der Bühne, als sich im Pulheimer Dr.-Hans-Köster-Saal der Vorhang öffnete. Gemeinsam intonierten der Frauenchor Stommeln und der MGV PiusColonia den „Einzug der Gäste“ aus Wagners „Tannhäuser“. Der fulminante Einstieg wurde gleich mit stürmischem Beifall belohnt.
Der Besuch aus Köln brachte Bewegung in das Jahreskonzert der Sängerinnen aus Stommeln. Chorleiter Johannes Klütsch dirigierte abwechselnd den 1997 gegründeten, groß besetzten Frauenchor mit seinen 60 Sängerinnen und den aus etwa 20 Sängern bestehenden Kölner Männerchor.
Michael Jüttendonk unterstützte die Sänger als Klavierbegleiter. Um den Chören im großen Dr.-Hans-Köster-Saal Gehör zu verschaffen, kam eine sparsame, daher auch unauffällige elektrische Verstärkung zum Einsatz.
Fein säuberlich getrennt gab sich das Programm: Zunächst Chöre aus Oper und Singspiel, nach der Pause dann populäre Melodien. Cordula Ledwoch führte als Moderatorin durchs Konzert und passte die einzelnen Chorsätze knapp und prägnant in jeweilige Opernhandlung ein.
Auf den Beginn mit dem „Tannhäuser“ folgten weitere der bekanntesten Chöre der einschlägigen Literatur. Der Gefangenenchor aus „Nabucco“ oder die sehnsüchtige Barcarole aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ waren dabei; je zweimal waren „Freischütz“ und „Zauberflöte“ vertreten. Kurt Hess, Bass im MGV PiusColonia, schlüpfte in die Rolle des Sarastro und übernahm die Solopartie in „O Isis und Osiris“ aus der „Zauberflöte“.
Chorleiter Johannes Klütsch griff zwischendurch ebenfalls zum Mikrofon und profilierte sich mit lockeren Sprüchen als kompetente Kraft im Fachbereich „rheinischer Humor“.
Für den zweiten Teil hatte Klütsch eigens einige Arrangements angefertigt. Den Evergreen „Ein Freund, ein guter Freund“ aus „Die drei von der Tankstelle“ mit Heinz Rühmann konnte man hier in einer Chorfassung erleben. Schon im Original von einem Chor getragen, erklang auch das hymnische „Conquest of Paradise“ von Vangelis in einer Bearbeitung aus der Feder des Chorleiters. Am Schluss stand wieder ein programmatischer Titel: Bei „Miteinander – Füreinander“ waren noch einmal alle Sängerinnen und Sänger gemeinsam zu hören.
[Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 9.6.2009]