Achtes Chortreffen im Hürth-Park lud die Kunden am Samstag zum Entspannen im Trubel ein
Hürth. Zum Verweilen im Einkaufstrubel und Entspannen bei unterhaltsamer Musik luden am Samstag sechs Chöre aus dem Rhein-Erft-Kreis im Hürth-Park ein.
Gleich der erste Auftritt des Männerchors Sing-Kreis Rhein-Erft belebte die Stimmung in der Passage am Informationsstand. Das Publikum wollte die Sänger, die aus verschiedenen Chören stammen und sich im Herbst 2003 unter Leitung von Walter Feyen zusammengeschlossen hatten, gar nicht mehr fortgehen lassen. Der Shanty „Rolling home“ mit überragenden Bass-und Tenor-Soli wurde mit donnerndem Applaus belohnt.
In der ersten Reihe auf den blauen Plastikstühlen saß Helene Klug, Geschäftsführerin des Sängerkreises Rhein-Erft 1921. Ihren Ohren entging kein Ton. „Das hätte aber spritziger herüberkommen müssen“, kommentierte sie die eine Darbietung, um bei der nächsten mit sichtlich erhellter Miene mitzuwippen.
Das achte Treffen der Erftkreischöre war für die Fachkundigen auch eine Leistungsschau. Der Vorsitzende der Gruppe Süd im Sängerkreis, Peter Joseph Linnartz, bedauerte es ein wenig, dass nicht mehr wie früher an drei Tagen gesungen wurde.
Linnartz: „Auch der Hürth-Park, der uns einlädt, muss sparen.“ Für 250 Euro engagiert das Management des Einkaufszentrums einen Chor, wovon 150 Euro an den Chor gehen und 100 Euro in die Kasse des Sängerkreis-Fördervereins fließen.
In den Umbaupausen zwischen den jeweils einstündigen Chorauftritten pries ein Autohaus sein Gewinnspiel an. In der Zeit, in der viele Hürth-Park-Besucher zu Mittag essen, füllte der Frauenchor Kerpen-Sindorf dennoch die Stühle. „Mit Musik geht alles besser“ verkündeten die Sängerinnen. Beim Schlager „Bel Ami“ wurde zum männlichen Publikum hingeflirtet, und ein tiefer Seufzer mitten im Lied sorgte für Heiterkeit.
Auch alle anderen Chöre, der Frauenchor Stommeln, die GV Eintracht 1870 und der Chor Allegro Frechen-Bachem, der MGV 1864 Brüggen und der Frauenchor Hürth, boten eine bunte Mischung aus deutschen und kölschen Schlagern, englischen Popsongs, Folklore, Kunstliedern, Arien und Volksweisen. So standen Titel wie „Ännchen von Tharau“ ebenso auf dem Programm wie „Lollipop“. „My Bonnie is over the Ocean“ sangen die Zuhörer ebenso mit wie „Hey Kölle, du bes e Jeföhl“.
Das trinkfeudigste Programm boten die Sänger aus Brüggen: Sie kehrten beim „Kronenwirt“ ein und schenkten musikalisch „Rüdesheimer Wein“ und „Ein Bier“ aus.
[Quelle: Kölnische Rundschau, 28.6.2004]