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Eine Würdigung für Haentjes

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Es sollte ein fröhlicher Abend werden. Doch in die Jagdklänge mischte sich Wehmut: Dirigent Hans-Gerd Haentjes war kurz vor dem Konzert gestorben. Johannes Klütsch wurde Nachfolger

Auch gern ans Schlagzeug setzt sich Johannes Klütsch, der neue Leiter des Männergesangverein Pulheim.

Pulheim – Und so wurde das Konzert des Männerchors Pulheim, das nach Absprache mit der Familie Haentjes wie geplant im Köster-Saal über die Bühne ging, zu einer nachträglichen Würdigung für die Arbeit des langjährigen musikalischen Leiters.
Vorsitzender Hubert Kommer erinnerte an die Arbeit, die sein Freund in die Vorbereitung gesteckt habe: „Es hätte ihm sicherlich Spaß gemacht.“ Den Besuchern gefiel der musikalische Abstecher in die Welt der Jägerei allemal, zumal sie einen Teil der Lieder noch aus ihrer Jugendzeit kannten. Und den Jägerchor gab es gleich doppelt aus verschiedenen Opern, wobei der Freischütz den Auftakt machte. Besonders viel Beifall gab es für die „Diplomatenjagd“ von Reinhard Mey. Als sich der Keiler (männliches Wildschwein) ergab, schwenkte ein Chormitglied plötzlich eine weiße Fahne. Die Idee zu dieser nicht alltäglichen Showeinlage hatte Johannes Klütsch (44), der nicht nur kurzfristig für den verstorbenen Dirigenten eingesprungen war, sondern auch künftig dessen Aufgabe in Pulheim wahrnehmen wird. Gleichzeitig hat er auch die Leitung des Frauenchors Stommeln übernommen.
Die Liebe zur Musik war Klütsch in die Wiege gelegt worden. Seine Eltern waren Chorleiter und Organisten in Widdersdorf. Schon im Alter von sieben Jahren erklärte der junge Johannes: „Ich werde Lehrer.“ Und er hielt Wort. Nach dem Musikstudium unterrichtete er Jugendliche an der Jugendmusikschule Bergheim. Er leitete auch die Big-Band der Schule. Schon im Alter von 18 Jahren betreute er einen Chor. Bis heute unterrichtet er in seinem Haus in Sinnersdorf, das er seit 20 Jahren mit seiner Familie bewohnt, morgens und nachmittags privat Musikschüler, um dann abends zu den Proben der Chöre zu fahren, die er leitet. Acht Kölner Chöre waren es bisher, jetzt kommen die beiden Pulheimer Chöre hinzu. Zwei Kölner Gruppen will er im nächsten Jahr abgeben.
Bis heute spielt er gerne „sein“ Instrument, das Saxophon. Gelegentlich springt er auch ein, wenn ein Musiker fehlt. So bei den „Pulheimer Dixies“.
Der Sinnersdorfer kannte Haentjes schon seit vielen Jahren: „Gelegentlich vertraten wir uns in unseren Chören.“ Da er die Realschule und das Gymnasium in Pulheim besuchte, brauchte Vorsitzender Kommer nicht lange zu fragen, ob Klütsch den Chor übernehmen würde. Wie bisher möchte er das deutsche Volkslied pflegen, zugleich aber auch eine Mischung aus Klassik und moderner Musik anbieten. Und gelegentlich das Programm mit einigen Showteilen auflockern.

[Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 15.11.2001]

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