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Eher schlichte Lyrik, aber ausgefeilte Soli

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Der Frauenchor Stommeln zeigte, wie man in 90 Minuten oder mit 22 Liedern vom Advent zur Weihnacht kommt.

Einheitlichkeit im Auftritt und in der Interpretation kennzeichnete das Jahreskonzert des Frauenchors aus Stommeln.

Pulheim-Stommeln – Beim Jahreskonzert des 1997 gegründeten Frauenchors aus Stommeln handelte es sich um eine der am besten dokumentierten Veranstaltungen der letzten Zeit im Rhein-Erft-Kreis. Zahlreiche von Männerhänden geführte Video- und Digitalkameras konservierten den rundum gelungenen Auftritt in der restlos ausverkauften Kirche St. Martinus.
62 aktive Sängerinnen zählt das junge Ensemble, das laut Christiane Voigt, der Vorsitzenden des Chors, aber an weiterem Nachwuchs interessiert ist – der nicht zwangsweise aus Stommeln kommen muss. Chorleiter Johannes Klütsch, seit zwei Jahren der einzige Mann in der Frauenrunde, hatte zum ersten Advent eine musikalische Melange beliebter Saisonalschlager zusammengestellt und arrangiert, die sowohl folkloristische, klassische und gefällige als auch populäre Sparten abdeckte. Selbst die Englisch- und Kölsch-Quote wurde mit „Joy to the world“ und „Bethlehem“ von den Bläck Fööss erfüllt.
Ebenso einheitlich wie der Auftritt mit schwarzem Kleid und rotem Halstuch stellte sich auch die stimmliche Qualität der Sängerinnen dar. Klütsch hat auch hier seine Handschrift in Bezug auf Präzision und Intonation hinterlassen. Bestens vermittelt wurden diese Chortugenden in Hugo Distlers „Lobt Gott“ und Ernst Peppings „Lieb Nachtigall“.
Musikalische Unterstützung bekamen die Sängerinnen durch ein kleines Instrumentalensemble, das sich gut zur Hälfte aus Mitgliedern des Frauenchores Stommeln zusammensetzte. überhaupt waren es die choreigenen Kräfte, die sich auch an der schlichten Adventslyrik bis hin zu ausgefeilten Vokal-Soli (Petra Bühse, Petra Rattai, Claudia Sühr, Hildegard Brause) beteiligten. Das Publikum durfte sich ebenfalls in Form des offenen Singens bei den bekanntesten Weihnachtsliedern mit einbringen. Als Steigerung zu Franz Xaver Grubers verfrüht angestimmten „Stille Nacht“ konnte nur noch der kölsche Klassiker „Kutt joot heim“ als Zugabe fungieren.
Die Einnahmen des Konzerts kommen dem Bergheimer Verein Freio, der Kontakt-, Interventions- und Präventionsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern im Rhein-Erft-Kreis, für seine Arbeit zugute.

[Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 2004]

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