URAUFFüHRUNG – Klütsch dirigierte sein Werk
Für den sinfonisch leuchtenden Ton wurde der Frauenchor Stommeln durch ein groß besetztes Orchester unterstützt.
Pulheim-Stommeln – Im linken Querarm der Kirche St. Martinus hatten sie sich aufgebaut: der Frauenchor Stommeln, ein großes Sinfonieorchester und Johannes Klütsch, der als Dirigent die Uraufführung seines eigenen Werkes leitete. Wohl auch deswegen war die neugotische Pfarrkirche St. Martinus, in Stommeln bekannt als die neue Kirche, eine weite Halle mit zahlreichen Ausstattungsstücken aus der Erbauungszeit und prächtigen modernen Glasfenstern, so gut gefüllt, dass einige Besucher dieses besonderen Gottesdienstes stehen mussten.
Für den Frauenchor und für die Stommelner Gemeinde komponierte Johannes Klütsch eine Missa brevis, eine Vertonung des lateinischen Messtextes in seiner kürzeren Variante. Der Chorleiter ist seit 2001 für den Stommelner Frauenchor verantwortlich und ein vielseitiger Musiker, der insbesondere die leidigen Grenzen zwischen E- und U-Musik nicht so ernst nimmt.
Als Komponist zeigte er sich hier von seiner innerlichsten Seite. Seine Kompositionsweise könnte man als gemäßigt modern bezeichnen, mit Anschluss an die Tradition, unter Vermeidung allzu abgenutzter Formeln und mit einer Vorliebe für eine zeitgemäße orchestrale Farbpalette. Zielsicher traf Klütsch den richtigen Ton für religiöse Einkehr einerseits und freudigen Lobgesang andererseits.
Als Dank der Gemeinde wurde Johannes Klütsch nicht nur lang andauernder Applaus zuteil. überreicht wurde ihm außerdem ein einfaches, aber hochsymbolisches Geschenk: Ein Regenschirm, der mit dem Wunsch verbunden war, der Chorleiter möge sich in Stommeln auch zukünftig geschützt und geborgen fühlen.
[Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 23.11.2009]